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Zukunft der Massivholzmöbel:

Göhring bringt das Möbelhaus ins Wohnzimmer

Bernhard Krauß will es wissen. Sein persönliches Engagement hat die 1874 gegründete Göhring GmbH & Co. KG wieder auferstehen lassen: als Webseite, als Shop, in einer neuen Ausstellung sowie mit einem innovativen Augmented Reality-Konfigurator. Denn im harten Lockdown wird der Großteil des Handels geschlossen – und der Besuch eines Möbelhauses liegt in weiter Ferne. Hier hält Krauß gegen: „Wenn der Kunde nicht ins Möbelhaus kann, bringe ich ihm das Möbelhaus ins eigene Wohnzimmer.“

Wiederauferstehung einer Marke

Bernhard Krauss lässt die Möbel der Traditionsmarke Göhring Stück für Stück wieder auferstehen. Im neu geschaffenen Online-Shop bietet er gerade den Massivholz-Fans – insbesondere denen der heimischen Buche und Eiche – an, ihre bestehenden Wohneinrichtungen zu ergänzen. Der Fokus liegt für ihn vorrangig auf dem LINO-System, dass wohl eine der bekanntesten und gut verkauften Göhring-Marken gewesen ist. Im Shop www.goehring.de finden sich neben Wohn- auch Schlaf- und Esszimmer Massivholzmöbel, wie Esstische mit passenden Holzstühlen, Sideboards, Vitrinen, Regale, Betten, Kleiderschränke sowie TV-, Low- und Highboards. Bernhard Krauß ist Unternehmensberater, der für Göhring Möbel im Bereich Sourcing tätig war, und kennt die Möbelindustrie aus dem FF. Sein Werdegang hat vor mehr als 25 Jahren bei CHROMO Möbel in Sonnefeld begonnen. Er hat für XXXLutz und Höffner, sowie zahlreiche Handelshäuser und deutsche Möbelhersteller gearbeitet, bevor er den Entschluss 2016 fasste, eine große Marke wieder auferstehen zu lassen. Entscheidend ist, dass er alle Rechte und Lizenzen an den Göhring-Produkten wieder im Kernprodukt vereinen möchte. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Sein Shopsystem unterstreicht die Entwicklung mit monatlich wachsenden Abverkaufszahlen. Dabei hilft ihm seine Familie sowie die wachsende Anzahl an Mitarbeitern.

Aus Leidenschaft fürs Massivholz

Möbel von Göhring stehen für Freude an der Gestaltung und Verarbeitung von Massivholz mit erfrischenden Unterschieden – im Gegensatz zu den weit verbreiteten, anonymen Massenproduktionen. Vom heimischen Schnittholz bis zum fertigen Möbel schaffen es die neuen Göhring-Werkstätten, durch und durch massive Möbel mit heute seltenen handwerklichen Details zu produzieren. Eingefräste Gratleisten oder massive Schubkastenböden sind gute Beispiele. Das durchgängige Planungsraster und die hochflexible Fertigung ermöglichen individuelle Lösungen auch über das Shop-Angebot hinaus. Die gesundheitlich unbedenkliche Oberflächenbehandlung mit natürlichem Leinöl lässt die Struktur des Holzes unverfälscht wahrnehmen und verbindet ökologische Konsequenz mit der Robustheit und Pflegeleichtigkeit im Alltag. Göhring hat sich noch nie an kurzfristigen Modetrends orientiert. Göhring-Möbel gewinnen ihre Stimmigkeit und Schönheit aus dem Gleichgewicht zwischen Form und Nützlichkeit.

Umzug nach Ebersdorf ins ehemalige Friedrich-Gebäude

Der umtriebige Unternehmer mit dem Gespür für Erfolg war in Niederfüllbach ansässig. „Wir mussten schnell aus den kleinen Gebäuden heraus. Mit unseren Unternehmen www.moebro.de und www.goehring.de wuchs der Erfolg so schnell, dass unsere Ausstellungsflächen nicht mehr genügten. Wir kamen aus dem Auf- und Abbauen nicht mehr heraus. Deshalb haben wir uns entschieden, eine größere Fläche im weithin bekannten und als Möbelbau-Zentrum bekannten Ebersdorf anzumieten. Im ehemaligen Friedrich-Gebäude haben wir nun genügend Ausstellungsfläche für unseren Landhausstil, den wir mit Moebro vertreten. Für Göhring sind wir jetzt dabei, eine tolle Ausstellungsfläche zentral im Gebäude zu installieren. Hier können und sollen Menschen die besonderen Massivholzmöbel in den vielen verschiedenen Holzvarianten selbst erleben dürfen. Fürs Planen und Probieren haben wir uns einen virtuellen Planer entwickeln lassen …“, so der Unternehmer.

Herstellung in Deutschland

Krauß ist von seinen Auftritten überzeugt: „Die Göhring-Produktpalette ist so begehrlich, dass wir unsere regionalen Zulieferer davon überzeugt haben, in Fertigungskapazitäten zu investieren. Die sich verdoppelten Abverkaufszahlen dieses Monats weisen darauf hin, dass es auch bei jungen und alten Menschen einen großen Bedarf an, German Quality‘ gewünscht ist. Mit LINO kommen wir dem nach. Wir produzieren exakt im Stil der vorhandenen Zeichnungen und sorgen dafür, dass bestehende Ensembles aufgefüllt oder erweitert werden können. Wir freuen uns aber auch über jede Neukonfiguration.“

Shop mit innovativer Web-Augmented Reality (AR)

Krauß setzt neben der realen Ausstellung in Ebersdorf vor allem auf 3D animierte Produkterstellung und sehr erfolgreiche Shopsysteme. Für Göhring lässt er derzeit einen Web-AR-Konfigurator ausbauen, mit dem vielleicht eines Tages sein komplettes Sortiment sichtbar und planbar für moderne Kunden wird. Dabei kann man über den PC oder den Laptop die eleganten Formen der LINO-Baureihe studieren. Beim Umstieg auf Handy und Tablet zeigt sich, dass mit diesen „Devices“ erweiterte Möglichkeiten entstehen. Man kann Tisch- und Stuhlkombinationen mit der Webanwendung ARTHUR im Raum auf den Zentimeter genau planen.

„Erst wird konfiguriert. Man sucht sich sein Modell aus und wählt die Zusammenstellung sowie die Holzvariante. Derzeit verfügen wir über Kernbuche und Eiche – die beliebtesten Holzarten für die Göhring Massivholzmöbel. Wir werden hier aber noch erheblich ausbauen. Nach dem Konfigurieren kann man die gewählten Möbel in 3D betrachten und per Knopfdruck in den freien Raum platzieren. Dort werden diese in realem Licht beurteilt und platziert. So bringen wir das Möbelhaus ins Wohnzimmer des Kunden. Und noch mehr: Gerade für Menschen, die keine Raumvorstellung haben und auch mit Planungsmodulen nicht zurechtkommen, ist das ein Meilenstein in der Geschichte: Einfach platzieren und ausprobieren. Wenn es nicht passt, kann man einfach die kleinere Variante wählen und anpassen. Wir bei BK-Solutions sind begeistert und auch die ersten Kundenmeinungen sind überzeugend!“ Bernhard Krauß kann seine Überzeugung nicht verbergen und verweist stolz auf: www.goehring.de/moebel-planer „Probieren Sie es selbst aus. Es ist so einfach“, schließt er seinen kurzen Vortrag.

Die Karawane ist einmal um die Erde gezogen

Alles ist wieder im Wandel. Einst gab es starke Möbelunternehmen in Oberfranken – in den 70ern des letzten Jahrhunderts mit über 60 an der Zahl, vielfältig und qualitativ überzeugend. Heute ist die Zahl geschrumpft auf unter 15. Doch es macht sich ein wenig Optimismus breit. Die Zeit, in der die Verbände die „Macht“ darstellten, könnte sich wieder massiv verändern. Denn der Entscheider wird mit dem Göhring-Konfigurator in die Lage versetzt, seine Möbel passend in sein Interieur zu planen. Mit einem Klick ist er im Shop.

Durch diesen einfachen Weg löst sich auch der verzweifelte Blick nach billigeren Herstellungsmethoden auf. Denn heute kann durch die modernen Maschinen auch in Deutschland wieder günstiger produziert werden. Lange Lieferketten nach China entfallen, auch die Kosten für Administration in Übersee, die Qualitätsprobleme, die Containerschifffahrt … Göhring ist ein Beispiel dafür, wie die Digitalisierung die Herstellung wieder in die Nähe und ins eigene Land bringen kann.

Der Unternehmer Bernhard Krauß hierzu: „Warum schwer und aufwendig, wenn es doch einfach geht? Der Kunde möchte seine Möbel selbst konfigurieren und ausprobieren, effektiv und schnell. Das kann er über unseren neuen Konfigurator, der sogar ohne App als Webanwendung funktioniert. Sollte eine haptische Kontrolle erwünscht sein, liegen wir zentral in Deutschland und bieten die Möglichkeit der Ansicht. Die Bestellung, zu Hause oder im Showroom, wird einfach über den Shop generiert.“

Hintergrund:

Göhring Massivholzmöbel aus der Ortschaft Scherneck bei Coburg, war als Traditionsunternehmen in der Massivholzmöbel-Herstellung weit über Europa hinaus bekannt. Einst gehörte das Unternehmen zu den bedeutendsten deutschen Herstellern von Massivholzmöbeln.

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